Dienstag, 13. Oktober 2009
Erklimmung des Xidashan und "Go-To"
08.10.:
So der letzte Eintrag ist jetzt schon ziemlich lange her, aber da ich die letzte Woche Ferien hatte, war ich ziemlich beschäftigt. Ich versuch mal die Highlights zusammenzufassen.
Am besten war wohl unser Ersteigen des 西大山 (westlicher großer Berg). Naja, es war wohl eher ein Hügel und das Problem war der Wald ^^. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass den Weg, den Eric, Danny und ich genommen haben, so in den letzten 20 Jahren keiner genommen hat: Querfeldein durch den Wald ohne Weg oder etwas was auch nur annähernd einem Pfad ähnelt ^^. 1 ½ Stunden haben wir gebraucht und als es am Ende dunkel wurde, waren wir alle froh, dass endlich oben waren. Vor allem, da es am Ende echt schwierig wurde sich durch das Dickicht von Wald zu kämpfen. Aber ich hab wirklich ein paar schöne Fotos geschossen, von da oben. Außerdem habe ich die meiste Zeit gefilmt (gegen Ende musste ich aber die Kamera wegstecken, weils zu steil wurde für einhändiges Klettern ^^). Die Videos sind echt ganz lustig geworden. Als wir dann endlich oben angekommen waren mussten wir noch ne Mauer erklimmen und wir waren auf dem Aussichtspunkt. Wir hatten gehofft dort ein Restaurant vorzufinden, wo die ganzen Gäste hocken und wir kommen die Mauer hochgeklettert, direkt aus dem Wald, dreckig, Danny mit seinem zerrissenem Hemd und setzen uns da direkt an den ersten Tisch und bestellen 3 Bier ^^. Aber es war nur ein Aussichtspunkt, der auf der anderen Seite sogar an eine Straße angebunden war … als wir der aber nach unten gefolgt sind, hat sich keiner beschwert, dass wir die nicht vorher gefunden haben. Es waren einfach alle nur froh, dass wir nicht in der Dunkelheit durch den Wald nach unten mussten ^^. Getötet hat mich dann aber noch fast diese „Treppe“, die nach einer Abkürzung nach unten ausgeschaut hat. Als wir sie dann nach unten geklettert sind (so steil wie die war mit ihren ½ m hohen Stufen ist klettern echt das richtige Wort), standen wir aber mitten im Nirgendwo und haben rausgefunden, dass diese „Treppe“ wahrscheinlich zum Wasser ableiten dient. Naja, das Wiederhochklettern hat mir dann den Rest gegeben …
Wir sind dann direkt in unser „Go-To“*-Restaurant gegangen, ohne uns vorher umzuziehen oder zu waschen. Aber die Bedienungen dort, waren gar nicht so verwundert. Ich schätz, die kennen uns mittlerweile zu gut ^^. Nur Leonie, Eva und Lena, die da zufällig auch grade gegessen haben, waren etwas verwundert und haben zuerst gedacht, wir wären betrunken^^.

* Go-To: Bei uns hat sich mittlerweile dieser Begriff für alles, wo wir öfters hingehen, durchgesetzt.
Weitere Beispiele:
Go-To-Shop: Der Laden, wo wir nachdem wir im Go-To-Restaurant gegessen haben, den Schnaps kaufen
Go-To-Chinese-Burrito: Der kleine Stand (da gibt’s nämlich mehrere), an dem wir die „Chinese Burritos“ kaufen, wie Danny sie getauft hat
Go-To-Street: Die Straße, in der sich Go-To-Restaurant, -Shop und -Chinese Burrito befinden ^^.
Go-To-Cafe: Im „Amici Coffee“ finden die English Corner statt und die haben da Wifi, weshalb wir da öfter sind
Der Begriff Go-To entwickelt sich aber noch und ist kurz davor auch auf Personen angewendet zu werden ^^.

Außerdem haben wir eine Liste mit Clubs und Bars aufgemacht, die akzeptabel sind. Wir probieren dann immer wieder neue aus und wenn se Scheiße waren, können wir sie immerhin von der Liste streichen ^^. Bis jetzt ist das einzige aktzeptable Etablissement der Free Club, mit dem großen Vorteil, dass er echt günstig ist mit seinem allyoucandrink, jedoch den Nachteil hat, dass da zu viele Russen sind. Ich mein, Musik kann man hier gar nicht als Nachteil zählen, da die überall Kacke ist, da sowohl Russen und Chinesen auf den ganzen House-, Techno-Scheiß stehen, bei dem sich jedes Lied gleich anhört. Aber wir haben gestern einen Jazz-Club entdeckt, den wir uns mal anschauen wohl. Pascal hat zwar das Gefühl, dass der sucken wird, aber das hat er immer ^^. Und notfalls können wir ihn immerhin von der Liste streichen.

Und wir haben gestern noch einen Drink erfunden ^^. Bevor wir losziehen trinken wir nämlich normalerweise jeder ein paar Schluck Baijiu (der ekelhafteste Schnaps, den ich je probiert habe). Kaufen tun wir ihn halt immer, weil es der einzige Schnaps ist, den der Go-To-Shop hat und er nur 2,5Yuan kostet ^^. Gestern haben wir aber rausgefunden wie man ihn trinken kann, ohne dass sich alle Gedärme verdrehen. Man muss ihn mit Red Bull mischen. Ist eigentlich logisch: Man killt den einen widerlichen, penetranten Geschmack mit einem anderen widerlichen, penetranten Geschmack. Für 4 Gläser reichen dabei dann 1 Dose Red Bull (6Yuan) und son kleines Fläschchen Baijiu (2,5Yuan), was dann ziemlich genau 1€ ergibt. Also über den Preis kann man sich dabei nicht beschweren ^^. Getauft haben wir ihn dann „Swallowing Geisha“. Ein Doppelter ist eine „Slutty, Swallowing Geisha“ ^^. Der Drink wird sicher ein Verkaufsschlager in Europa und Nordamerika, wo wir ihn dann für 5€ pro Glas verkaufen ^^. Vielleicht ersetzen wir aber noch das Red Bull mit billigerem chinesischen Red Bull-Ersatz, um einerseits „Kosten“ zu sparen und um den den Drink andererseits noch exotischer zu machen ^^.

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